Das Berliner Abgeordnetenhaus hat am 13. Oktober 2015 eine Open-Access-Strategie für Berlin beschlossen. Berlin will zukünftig den freien Zugang zu digitalen Wissensressourcen deutlich ausbauen und schließt sich damit entsprechenden nationalen und internationalen Initiativen an. Die Strategie ist in einem Schlussbericht an das Abgeordnetenhaus veröffentlicht worden: http://www.parlament-berlin.de/ados/17/IIIPlen/vorgang/d17-2512.pdf.

Das der Entscheidung zugrundeliegende Strategiepapier wurde in einer Berliner Open-Access-Arbeitsgruppe unter der fachlichen Leitung von Herrn Prof. Martin Grötschel (ehemaliger Präsident des Zuse-Instituts und nun seit Oktober Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften) und unter Mitarbeit von KOBV und digiS erarbeitet.

Eine Besonderheit der Open-Access-Strategie ist die Einbeziehung von Forschungsdaten und kulturellem Erbe in die Empfehlungen und Forderungen zur Gestaltung eines möglichst freien Zugangs zu Digitalia. Dies stellt eine wesentliche Erweiterung im Vergleich zu anderen Initiativen und Strategien dar, die sich zumeist auf Maßnahmen für Publikationen beschränken. Bemerkenswert sind auch die in der Strategie enthaltenen Infrastrukturempfehlungen. Neben einer Fortentwicklung der landesweiten Repositorien-Infrastruktur für Publikationen und Forschungsdaten werden vor allem die Prüfung von zentralen bzw. kooperativ betriebenen Services für die digitale Langzeitarchivierung sowie der Aufbau eines Forschungsdatenzentrums Digital Humanities in Berlin empfohlen.

In einem ersten Schritt soll nun ein zentrales Open-Access Büro gegründet werden, das die weiteren Aktivitäten auf Landesebene koordinieren wird.