Die Verbundzentrale des Kooperativen Bibliotheksverbunds Berlin-Brandenburg (KOBV) bietet ab sofort für ihre Mitgliedsbibliotheken den Service „Digitale Langzeitarchivierung“ an. Am 7. April wird die neue Dienstleistung rund um das digitale Langzeitarchiv „EWIG“ im Zuse-Institut Berlin vorgestellt.

„Wir wollen es den Bibliotheken ermöglichen, ihre digitalen Sammlungen nicht nur verlässlich dauerhaft zu speichern, sondern auch sicherzustellen, dass die digitalen Inhalte auch in Zukunft nutzbar bleiben, selbst dann, wenn die heutigen Dateiformate nicht mehr unterstützt werden“, so der Leiter der KOBV-Verbundzentrale, Prof. Dr. Thorsten Koch. Das auf Basis der international eingesetzten Open-Source Software Archivematica in mehrjähriger Arbeit entwickelte System nutzt die Speicher-Infrastruktur am Zuse Institut für die Archivierung auf Magnetband. Ein fünfköpfiges Team aus Mitarbeitern der KOBV-Zentrale und der Servicestelle Digitalisierung (digiS) sorgt dafür, dass nicht nur die Dateien selber, sondern auch umfangreiche Informationen über die archivierten Texte, Videos und Bilder mitgespeichert werden. Eine laufende Überwachung der Inhalte ist notwendig, weil digitale Daten häufig noch viel fragiler sind als ihre analogen Pendants. Nur wenige Datenformate und Speichermedien bleiben länger als einige wenige Jahre nutzbar.

Für den Vorsitzenden des KOBV-Kuratoriums, Dr. Hans-Gerd Happel aus Frankfurt/Oder, stellt die neue Dienstleistung einen Meilenstein in der strategischen Neuausrichtung des KOBV-Verbundes und seiner Bibliotheken dar. „Die allermeisten Einrichtungen können die Langzeitarchivierung ihrer digitalen Sammlungen gar nicht in Eigenregie bewerkstelligen. Wir freuen uns und sind stolz darauf, dass die KOBV-Zentrale den Bibliotheken der Region diese Dienstleistung zur Verfügung stellen kann. Alle Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen weltweit stehen vor der gleichen Herausforderung.“

Der neue Service wird am 7. April im Zuse-Institut Berlin im Rahmen eines fachlichen Workshops den KOBV-Mitgliedsbibliotheken vorgestellt. Die Erfahrungen mit ersten Datenübernahmen fließen in den kommenden Monaten in die Etablierung der Dienstleistung und den Ausbau von „EWIG“ ein. Im Austausch mit Kooperationspartnern und Gremien auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene werden die Funktionalitäten und organisatorische Prozesse laufend weiterentwickelt.

Weitere Informationen zum Service stehen auf der KOBV-Homepage unter https://www.kobv.de/services/archivierung/lza/

Ansprechpartner ist Dr. Wolfgang Peters-Kottig